SAMStag
5. NOVEMber 2016
20.00 Uhr
HERBERT
SCHUCH
Herbert Schuch Klavier
19.15 Uhr: Herbert Schuch im Gespräch mit Olaf A. Schmitt
STÄNDESAAL DES LANDESWOHLFAHRTVERBANDES HESSEN
KARTEN
25,00 | 20,00 EUR
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639
Transkription für Klavier von Ferruccio Busoni
TRISTAN MURAIL (* 1947)
Cloches d'adieu, et un sourire ...
In memoriam Olivier Messiaen
FRANZ LISZT (1811–1886)
Pater noster
Bénédiction de Dieu dans la solitude,
aus: Harmonies poétiques et religieuses (S173 Nr. 3 und 5)
OLIVIER MESSIAEN (1908–1992)
Cloches d'angoisse et larmes d'adieu
aus: Huit préludes pour piano
JOHANN SEBASTIAN BACH
Arie „Die Seele ruht in Gottes Händen“ aus der Kantate Herr Jesu Christ; wahr Mensch und Gott (BWV 127)
Transkription für Klavier von Harold Bauer
FRANZ LISZT
Funérailles
aus: Harmonies poétiques et religieuses (S173 Nr. 7)
MAURICE RAVEL (1875–1937)
La Vallée des cloches
aus: Miroirs
INVOCATION
Der Titel Invocation, zu Deutsch „Anrufung“, deutet das Thema des Klavierabends bereits an: Sakrale Kompositionen für Klavier, teilweise inspiriert vom Geläut von Kirchenglocken, sind hierbei Thema. „Anrufung ist für mich der Verbindungspunkt zwischen Gott und Mensch“, so Herbert Schuch, der dieses Programm bereits in Paris und bei den Salzburger Festspielen präsentiert hat. „Zwei Dinge regen meine Fantasie an: der herrliche Obertonreichtum von großen Glocken und die chaotisch erscheinende rhythmische Überlagerung von durcheinander klingenden Glocken, die im Gehirn des Hörenden immer neue Strukturen und Patterns entstehen lassen“.
Die komplexen Assoziationen von Glockenklängen und ihre stimmungsvollen Ausdeutungen haben besonders französische oder – wie im Fall von Franz Liszt – stark durch Frankreich geprägte Komponisten angeregt. „Die Mutter aller französischen Glockenstücke“ ist für Schuch Maurice Ravels Vallée des cloches, ein Stück, das eben diese Überlagerungen und den zufälligen Gleichklang verschiedener Geläute künstlerisch darzustellen vermag.
In seinen Bach-Übertragungen bezieht sich Ferruccio Busoni ausdrücklich auf Liszt, der selbst mit Bach-Transkriptionen für Klavier der Verbreitung Bach’scher Werke in seiner Zeit einen großen Dienst erwiesen hat.
Foto © Felix Broede