24. Okt. – 3. Nov.

Kasseler Musiktage 2019

 

LUST AUF NEUES?

 

Veranstaltungskalender

 

Das Neue zieht uns an, fordert uns heraus und weckt Erwartungen. Auch das Alte bietet uns oft Neues, sei es unbekannt oder in veränderter Gestalt. Lust auf Neues möchten die Kasseler Musiktage 2019 auf vielfältige Weise erzeugen: Der im vorigen Jahr beim Eröffnungskonzert gefeierte Countertenor Valer Sabadus singt zum ersten Mal mit der im Jahr zuvor bejubelten klassischen Band Spark. Arien von Händel und Vivaldi, neue Kompositionen, Lieder von Depeche Mode und Rammstein werden zu mitreißenden Songs. Liedhaftes und bekannte Melodien lässt der österreichische Komponist Johannes Maria Staud immer wieder in seiner Musik anklingen, die er mit raffinierten Klangfarben kombiniert. Gleich mehrere neue Werke aus seiner Feder sind in Kassel zu erleben: Das Münchener Kammerorchester eröffnet das Festival mit seinem jüngsten Werk, die drei Damen des Boulanger Trio bringen sein Klaviertrio in Kassel zur Uraufführung, das sie im Gespräch mit dem Komponisten vorstellen werden. Nach einigen Jahren Pause kehrt das Quatour Diotima zurück nach Kassel und spielt vor Franz Schuberts letztem Streichquartett Stauds 2012 enstandenes Stück Dichotomie. Mit einem Schubert-Quartett kombiniert auch das Apollon Musagète Quartett diesmal die Fortsetzung ihres Dvořák-Zyklus, den sie seit 2016 für die Kasseler Musiktage erarbeiten.

Ebenfalls von Franz Schubert wird einer der bedeutendstens Sänger unserer Zeit mit dem international herausragenden Liedbegleiter Helmut Deutsch selten zu hörende Lieder vorstellen. Michael Volle ist u. a. regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen und an der Staatsoper Berlin zu erleben. Neu zu entdecken ist in seinem Programm auch eine Kantate Wolfgang Amadé Mozarts. Einen Abend zuvor ist der weltweit gefragte Bariton als Elias in Felix Mendelssohn Bartholdys gleichnamigen Oratorium zu hören. Für dieses Meisterwerk kommt der Dirigent Frieder Bernius mit seinen Ensembles erneut nach Kassel. Einen anregenden Dialog mit den barocken Klängen Georg Philipp Telemanns gestaltet der Pianist Klaus Steffes-Holländer vom Freiburger ensemble recherche. Mehrere zeitgenössische Komponisten haben mit kurzen Stücken auf Telemanns Fantasien reagiert. Aus der Barockzeit gibt es noch sehr viel Musik zu entdecken, besonders die von Komponistinnen. Das junge Cölner Barockorchester und die niederländische Sopranistin Hannah Morrison stellen gleich eine Reihe Komponistinnen dieser Zeit vor, darunter Barbara Strozzi und Élisabeth Jacquet de la Guerre. Deren Werke wirken neu auf uns, denn erst in den vergangenen Jahren gelangen sie wieder zu Aufführung und machen Lust auf mehr.