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WAS FRAGST DU?
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Programmvorschau ist online! Ab sofort können Sie sich einen Überblick über alle Veranstaltungen der Kasseler Musiktage 2024 unter dem Motto „Was fragst du?“ auf www.kasseler-musiktage.de verschaffen oder ein Druckexemplar bei uns bestellen. Sichern Sie sich direkt Karten für Ihre Lieblingsveranstaltungen und lassen Sie uns gemeinsam leisen sowie lauten Tönen und verschmelzenden Klängen lauschen!
Wo Menschen zusammenkommen, um zu musizieren und Musik zu erleben, entstehen kleine und große, einfache und komplexe Fragen. Dazu laden die Kasseler Musiktage in zehn Veranstaltungen vom 24. Oktober bis 3. November 2024 in der Martinskirche, der UK14, im Hallenbad Ost und im Staatstheater Kassel ein.
Mit einem überwältigenden Klangrausch eröffnet das Staatsorchester Kassel unter der Leitung von Chefdirigent Francesco Angelico das Festival. In der berühmtesten Symbiose von Orgel und Orchester, der einzigartigen Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns, verschmelzen symphonische Klangfarben mit den Klängen der mittlerweile weltberühmten Orgel in der Martinskirche. Erneut ist die Organistin Ines Schüttengruber zu hören, die 2021 mit Francis Poulencs Orgelkonzert in Kassel begeisterte und vergangenes Frühjahr mit den Wiener Philharmonikern u. a. in der New Yorker Carnegie Hall musizierte. Eingeleitet wird das Konzert mit Wolfgang Amadeus Mozarts bewegender Maurerischer Trauermusik und Ferruccio Busonis Berceuse élégiaque in tröstenden und farbenreich instrumentierten Klängen. Drei Tage später findet in der Martinskirche auch der Festgottesdienst statt, in dem Pfarrer Dr. Willi Temme und Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz Fragen aufwerfen.
Nach ihrem Erfolg mit dem szenischen Projekt Fleisch & Geist zum 350. Todestag von Heinrich Schütz 2022 kehren Nico and the Navigators nach Kassel zurück und bringen in der UK14 zum 100. Todestag des Autors Franz Kafka eine feinsinnige Spoken Word Performance zur Premiere. Darin verknüpfen die Sopranistin Herdís Anna Jónasdóttir, die 2018 mit Hygge in der documenta-Halle begeisterte, die Geigerin Elfa Rún Kristinsdóttir und die Darstellerin Annedore Kleist in Post. Kafka György Kurtágs Kafka-Fragmente mit Kafkas berührendem Brief an den Vater.
Wie leise auch laute Instrumente klingen können, hinterfragen der Trompeter Simon Höfele und die Perkussionistin Vanessa Porter in einem abwechslungsreichen Programm, das sie eigens für die Kasseler Musiktage entwickeln. Beide Künstler*innen, die in den vergangenen Jahren als „Rising Stars“ der European Concert Hall Organisation u. a. in der Elbphilharmonie aufgetreten sind, kann man gleich mehrmals im diesjährigen Festival erleben. Im Hallenbad Ost sind vor allem zeitgenössische Werke zu hören, die das Publikum ermuntern, zusätzlich zum erwarteten Klangfeuerwerk auch genau zu lauschen. Neben Werken des 1974 verstorbenen André Jolivets erklingen u. a. Auftragswerke des Tschechen Miroslav Srnka und des griechisch-französischen Komponisten Georges Aperghis, die den Musiker*innen sogar auf den Leib geschrieben wurden.
Ebenfalls im Hallenbad Ost präsentiert Simon Höfele später zusammen mit dem Pianisten und Elektronik-Künstler Kaan Bulak einen Querschnitt ihres gemeinsamen Albums No Clouds in Haraz. Mit betörenden Klängen, in denen die beiden Instrumente mit elektronischen Sounds und Einflüssen aus dem Nahen Osten verschmelzen, bringen sie das Publikum zum Schweben.
Das Quatuor Diotima kehrt nach Kassel zurück! Nachdem das französische Streichquartett zuletzt 2019 mit virtuosen Höchstleistungen begeisterte, spielt es nun im Hallenbad Ost drei Werke, die Fragen aufwerfen. Darunter fällt eines der ersten Kammermusikwerke Anton Bruckners, das er erst mit 38 Jahren komponierte. Im gleichen Alter ist heute die schwedische Komponistin Lisa Streich, die dem Programm ihr schwebendes Quartett Sternenstill beisteuert. Und dann fasziniert noch ein Werk Alban Bergs: Wie hören wir Musik, wenn wir darin eine geheime Liebesbotschaft vermuten? Der Ausdruck einer unerfüllten Liebe des Komponisten soll sich in Bergs Lyrischer Suite verbergen.
Zum zweiten Mal nach der begeistert aufgenommenen Vorstellung von Beating Hearts im vergangenen Jahr entwickeln die Kasseler Musiktage ein gemeinsames Projekt mit dem Studio Lev Kassel. Unter der Leitung von Krystian Köhn setzt sich der Studio Lev Cho:r in diesem Jahr in der UK14 in Kunst Stoff Musik mit dem Werk Caspar David Friedrichs auseinander, dessen Bilder 250 Jahre nach seiner Geburt zum Ausgangspunkt für einen musikalischen Abend werden. Nicht nur Friedrichs Kunst, sondern auch das Material Kunststoff und seine gesellschaftspolitischen Dimensionen werden mit schwebenden und schwingenden Klängen von Komponist*innen besonders aus dem anglo-amerikanischen Raum thematisiert. Begleitet werden die Sänger*innen von der Perkussionistin Vanessa Porter, die schon mehrere Wochen vorher mit den Mitwirkenden in einen inspirierenden Austausch geht.
Auf ihren Reisen über Kontinente hinweg vollenden Zugvögel wahre Odysseen. Doch wie finden sie gemeinsam ihren Weg? Woher wissen sie, in welche Richtung sie fliegen müssen? Diese und andere Fragen stehen am Anfang einer Musiktheater-Collage über den Vogelzug für Menschen ab 10 Jahren. Das Berliner Ensemble DieOrdnungDerDinge erblickt am Theaterhimmel die Flugrouten zahlreicher Zugvögel und beschäftigt sich mit den Fähigkeiten, die man zu Lande, zu Wasser und in der Luft braucht, um in fernen Ländern anzukommen. Mit Weltenwandern entsteht, ebenfalls in der UK14, eine Komposition aus barocken und zeitgenössischen Vogelklängen, Bildern und Geschichten über das beständige Wandern, das Mensch und Vogel zu verbinden scheint.
Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem gilt als sein geheimnisvollstes Werk, das mit großer Ausdruckskraft die emotionalen Augenblicke des menschlichen Seins im Angesicht des Todes heraufbeschwört. Wie klingt wohl seine Musik, wenn man sie tanzt? Der Choreograph Antonio Ruz hat sich diese Frage gestellt und Mozarts Werk in Bewegungen übersetzt. MOZART_REQUIEM_Selig sind die Toten ist eine Kooperation mit dem Staatstheater Kassel; die Premiere findet im Rahmen der Kasseler Musiktage im Opernhaus statt.
Im Abschlusskonzert des Festivals im Schauspielhaus erklingt noch einmal Mozart. Dessen Adagio und Fuge für Streichorchester leitet das Konzert ein, in dem ein weiterer Klassiker im Mittelpunkt steht. Das virtuose Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Hummel ist eines der herausragenden Werke für Trompete und Orchester, womit einer der bedeutendsten Interpreten unserer Zeit, Simon Höfele, seine Residenz bei den Kasseler Musiktagen krönt. Gemeinsam mit dem Kammerorchester Louis Spohr, das beim Festival zuletzt 2016 zu erleben war, zeigt er seine stilistische Vielfalt auch in den Night Prayers des Georgiers Giya Kancheli. Außerdem erklingt das Konzert für Streichorchester aus der Feder von Grażyna Bacewicz, einer bedeutenden Vertreterin der polnischen Moderne.
Karten für alle Veranstaltungen sind ab sofort über unseren Onlineshop, sämtliche Reservix-Vorverkaufsstellen sowie über unser Kartentelefon 0561-316 450 0 zu erwerben.