Sonntag
6. November 2022
18.00 Uhr
Abschluss
konzert
Tianwa Yang Violine
Kilian Herold Klarinette
Mischa Meyer Violoncello
Markus Bellheim Klavier
Heinrich-Schütz-Ensemble
Eckhard Manz Leitung
Heinrich Schütz (1585–1672)
Musikalische Exequien op. 7 SWV 279–281
Olivier Messiaen (1908–1992)
Quatuor pour la fin du temps (Quartett für das Ende der Zeit)
Karten 25 EUR
In Kooperation mit dem Heinrich Schütz Musikfest | SCHÜTZ22
Das Ende der Schütz-Reise führt zu einer außergewöhnlichen Verschränkung zweier Meisterwerke düsteren Ursprungs: Heinrich Schütz’ dreiteilige Musikalische Exequien, wohl eine der kunstvollsten Trauermusiken des 17. Jahrhunderts, erklingen an Schütz’ 350. Todestag im Wechsel mit Olivier Messiaens Quatuor pour la fin du temps, das während Messiaens Zeit als Kriegsgefangener Ende 1940 im Görlitzer Lager entstand. Die ungewöhnliche Instrumentierung für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier resultiert aus der Verfügbarkeit der Musiker im Lager; geprobt wurde im Waschraum.
In der Martinskirche trifft die Geigerin Tianwa Yang, die der Stadt seit Jahren als Künstlerische Leiterin des Festivals BEGEGNUNGEN verbunden ist, auf ihre Kollegen Kilian Herold, Markus Bellheim und Mischa Meyer. Das erst 2019 gegründete Kasseler Heinrich-Schütz-Ensemble singt die zwei- bis sechsstimmige Schütz-Polyphonie unter Leitung seines Gründers Eckhard Manz, der im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Organistin Mana Usui Messiaens Livre du Saint Sacrement an der Orgel aufführte. Ein tiefer religiöser Bezug liegt beiden Werken zugrunde: Schütz vertont unter anderem den Messetext; Messiaen bezeichnet die Offenbarung des Johannes als inhaltliche Grundlage. Beide Kompositionswege vereinen sich in der musikalischen Ausdeutung der (vielleicht gar nicht so großen) Entfernung zwischen Himmel und Erde.